Die diesjährige Konfirmation am 22. April war eine stimmungsvolle Veranstaltung, die allen Beteiligten sehr gut gefallen hat. Konfirmiert wurden Jan-Niklas Ludwig, Eric Weisdorf und Daniel Rau, wobei letztgenannter ein direkter Nachkomme Heribert Raus ist, der 1845 die Frankfurter Gemeinde mitgründete.
Während der Konfirmandenfreizeit in Fulda haben unsere drei Jungs ihre Beiträge ausgearbeitet. In diesem Jahr erhielten Jan-Niklas, Eric und Daniel eine Liste mit 15 Leitsprüchen, von denen sie sich jeweils den aussuchen sollten, der ihnen am meisten zusagte. Sie machten sich allerlei Gedanken und brachten diese schließlich zu Papier. Am Tag der Konfirmation waren Jan-Niklas, Eric und Daniel verständlicherweise zwar sehr aufgeregt, doch meisterten sie den Vortrag ihrer Beiträge mit Bravour.
Daniel Rau
Mein Leitspruch für meine Konfirmation lautet:
„Behandle die Menschen so, als wären sie, was sie sein sollten, und du hilfst ihnen zu werden, was sie sein können.“
Nun stellen sich zuerst zwei Fragen: „Was sollten die Menschen sein?“ und „Was können die Menschen sein?“ Für diese Fragen gibt es keine allgemeingültigen Antworten. Ich denke, jeder von Ihnen kann sich einen netten, hilfsbereiten Menschen vorstellen, der Ihnen sympathischer vorkommt als ein unfreundlicher Rowdy. Ich glaube, wir alle finden, dass jeder Mensch eher freundlich als unfreundlich sein soll.
Und was kann man tun, damit jemand ein freundlicher, netter Mensch wird? Nehmen wir mal an, man steigt in einen Bus ein und vor einem sitzt ein genervter, grimmiger Busfahrer. Wie gehen wir mit diesem um? Sollen wir ihm genauso grimmig begegnen? Nein, wir sollten uns daran erinnern, wie wir von diesem Busfahrer behandelt werden wollen, und ihm helfen, nicht so grimmig zu sein. Also benehmen wir uns freundlich und nett. Wenn es ihm möglich ist, wird er einem wahrscheinlich auch freundlich und nett begegnen. Man kann in einem anderen Beispiel auch eine behinderte Person nennen, die man nicht anders behandeln sollte, als alle anderen Menschen. Dann fühlt sich die Person nicht mehr so anders und ausgeschlossen.
Ich für meinen Teil denke, dass ein freundlicher und hilfsbereiter Umgang sehr wichtig ist, um schlechte Stimmung zu verdrängen und anderen eine Hilfestellung zu geben, mit den Mitmenschen gut umzugehen. Ob diese Hilfestellung angenommen wird, kann man nicht selbst entscheiden, sondern sie muss vom Menschen, dem sie angeboten wurde, angenommen werden. Trotzdem sollte man immer versuchen, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft weiter zu geben, auch wenn diese ab und zu abgelehnt wird. Denn wenn man aufgibt so zu handeln, ändert man auch nicht viel an seiner Umwelt. Das finde ich aber sehr wichtig. Und deshalb gilt für mich mein Leitspruch: „Behandle die Menschen so, als wären sie, was sie sein sollten, und du hilfst ihnen zu werden, was sie sein können.“
Jan-Niklas Ludwig
Der Leitspruch, den ich mir für meine Konfirmation ausgesucht habe, lautet:
„Wer mit dem Leben spielt, kommt nicht zurecht, wer sich nicht selbst befiehlt, bleibt immer Knecht.“
Man hat nur ein Leben und das muss man gut nutzen. Deshalb ist es wichtig, Achtung vor seinem Leben zu haben und nicht damit zu spielen. Man muss sich Ziele setzen und versuchen, diese zu erreichen. Um beispielsweise Arzt zu werden, braucht man einen sehr guten Schulabschluss und ein sehr langes Studium. Aber das kann man nur schaffen, wenn man sich selbst Regeln setzt und auch die eigenen Grenzen erkennt. Menschen, die ihren Weg gesucht und gefunden haben, führen ein selbstbestimmtes Leben. Andere jedoch, die das Leben nicht ernst nehmen, werden immer nach den Regeln der anderen spielen müssen. Für sie ist es schwer, etwas zu erreichen, und sie bleiben gewissermaßen immer Knecht des Lebens. Sie leben nur von Tag zu Tag und haben im Fluss des Lebens nicht schwimmen gelernt. Wer sich jedoch selbst befiehlt, kann die Richtung bestimmen, in die sein Leben führen soll. Deshalb ist für mich mein Leitspruch wichtig: „Wer mit dem Leben spielt, kommt nicht zurecht, wer sich nicht selbst befiehlt, bleibt immer Knecht.“
Eric Weisdorf
Ich habe mir folgenden Leitspruch für meine Konfirmation ausgesucht:
„Des Lebens Mühe lehrt uns allein des Lebens Güter schätzen.“
Warum lehrt uns des Lebens Mühe die Güter des Lebens zu schätzen?
Ein gutes Beispiel ist der Bauer, der seine Samen und Körner auf seinem Feld verstreut, vergräbt und bewässert und später die Früchte erntet, die er säte. Seine Mühen haben sich gelohnt. Er hat etwas zu essen für seine Familie bekommen. Er ist stolz und fröhlich, die Mühen nicht gescheut zu haben. Er erntet also auch Zufriedenheit. Er lebt ein zufriedenes Leben. Ohne seine Mühen wäre der Lohn ausgeblieben. Wer die Mühe aber scheut, der wird ein unzufriedenes Leben leben. Wer die Hürden des Lebens überwindet, sich um sein Leben kümmert und dafür arbeitet, gut zu leben, der wird Zufriedenheit, Stolz, Fröhlichkeit und den Erfolg seiner Arbeit ernten. Derjenige wird erfahren, dass es sich zu arbeiten lohnt, und lernt die Güter des Lebens zu schätzen.
Auch der Umgang mit anderen Menschen ist nicht immer leicht, aber es lohnt sich, sich darum zu bemühen, mit Menschen umgehen zu können, da man sich gegenseitig stärken und unterstützen kann. Wer nicht mit Menschen umgehen kann, der bekommt keine Unterstützung und geht allein durchs Leben. Man hat keinen, der einen anspornt, sich zu bemühen, um den Lohn des Lebens zu erhalten, der für die Mühen entschädigt. Auch unter Freunden dürfen Mühen nicht gescheut werden. Wer seine Freunde unterstützt, der wird unterstützt werden und Dank ernten. Man kann nicht alleine durch das Leben schreiten ohne Hilfe und ohne freundschaftliche Unterstützung.
Wenn wir uns bemühen, ob in der Schule, im Beruf oder im Zwischenmenschlichen, so werden wir die Früchte dieser Bemühungen ernten. Da ich das sehr wichtig finde, lautet mein Leitspruch: „Des Lebens Mühe lehrt uns allein des Lebens Güter schätzen.“