Die Unitarische Freie Religionsgemeinde dient unabhängig von den geschichtlich überlieferten Religionsformen der Pflege und Weiterentwicklung der Religion und Weltanschauung. Sie will dazu beitragen, das dem Menschen eigene religiöse und ethische Bewusstsein zu klären, zu stärken und zu vertiefen und im persönlichen wie öffentlichen Leben fruchtbar zu machen. Sie vertritt die Auffassung, dass alle Aussagen über Gott, Sinn der Welt, Seele und Unsterblichkeit unzulänglich bleiben, dass wir uns hierfür mit Gleichnissen und Symbolen begnügen müssen, die auf das Unbegreifliche, im Grund Unnennbare und Unbeschreibliche nur hinweisen können.
Die Unitarische Freie Religionsgemeinde bindet ihre Mitglieder daher nicht an heilige Schriften, unabänderliche Glaubenslehren und religiöse Autoritäten, sondern achtet vielmehr die Geistes-, Glaubens-, und Gewissensfreiheit sowie die Freiheit der Religionsausübung jedes einzelnen. Sie erkennt sein Recht an, sich im Rahmen der unitarischen Grundgedanken seine religiösen und weltanschaulichen Vorstellungen nach der eigenen Einsicht der Vernunft, des Gewissens und des Gemütes selbst zu bilden. Sie erwartet deshalb auch von ihren Mitgliedern und von anderen Religionsgemeinschaften Toleranz gegenüber Andersglaubenden, Andersdenkenden und Andersseienden.