Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.
(Immanuel Kant)Welche Religion ich bekenne? – Keine von allen, die Du mir nennst! – Und warum keine? – Aus Religion!
(Schiller)Es waren verständige, geistreiche, lebhafte Menschen, die wohl einsahen, dass die Summe unserer Existenz, durch Vernunft dividiert, niemals rein aufgehe, sondern dass immer ein wunderlicher Bruch übrig bleibe.
(Johann Wolfgang von Goethe – aus: „Wilhelm Meisters Lehrjahre“)Der Geist erkennt, dass alle Dinge notwendig sind und durch eine unendliche Kette von Ursachen zum Existieren und Wirken bestimmt werden.
(Baruch de Spinoza)Das Weltall und ich sind zugleich entstanden; die zehntausend Dinge der Schöpfung und ich sind Eines…Lasst also Zeit oder Recht und Unrecht beiseite, geht in das Reich des Unendlichen ein und findet dort eure endgültige Ruhe.
(Tschaung-tse)„Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.“
(André Gide)Im Innern ist ein Universum auch
(Johann Wolfgang von Goethe)Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. Es ist das Grundgefühl, das an der Wiege von wahrer Kunst und Wissenschaft steht. Wer es nicht kennt und sich nicht mehr wundern, nicht mehr staunen kann, der ist sozusagen tot und sein Auge erloschen. Das Erlebnis des Geheimnisvollen – wenn auch mit Furcht gemischt – hat auch die Religion gezeugt. Das Wissen um die Existenz des für uns Undurchdringlichen, der Manifestationen tiefster Vernunft und leuchtendster Schönheit, die unserer Vernunft nur in ihren primitivsten Formen zugänglich sind, dies Wissen und Fühlen macht wahre Religiosität aus; in diesem Sinn und nur in diesem gehöre ich zu den tief religiösen Menschen. Einen Gott, der die Objekte seines Schaffens belohnt und bestraft, der überhaupt einen Willen hat nach Art desjenigen, den wir an uns selbst erleben, kann ich mir nicht einbilden.
(Albert Einstein)Willst du dich am Ganzen erquicken, so musst du das Ganze im Kleinsten erblicken.
(Johann Wolfgang von Goethe)Eine mit tiefem Gefühl verbundene Überzeugung von einer überlegenen Vernunft, die sich in der erfahrbaren Welt offenbart, bildet meinen Gottesbegriff; man kann ihn also in der üblichen Ausdrucksweise als ‚pantheistisch‘ (Spinoza) bezeichnen. Konfessionelle Traditionen kann ich nur historisch und psychologisch betrachten; ich habe zu ihnen keine andere Beziehung. […] Ich kann mir keinen persönlichen Gott denken, der die Handlungen der einzelnen Geschöpfe direkt beeinflusste oder über seine Kreaturen zu Gericht säße. […] Meine Religiosität besteht in einer demütigen Bewunderung des unendlich überlegenen Geistes, der sich in dem wenigen offenbart, was wir mit unserer schwachen und hinfälligen Vernunft von der Wirklichkeit zu erkennen vermögen.
(Albert Einstein)Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle.
(Albert Einstein)Wo ein Widerspruch laut wird, dort, meint man, sei etwas falsch, statt zu begreifen, dass dort wo kein Widerspruch vorliegt, etwas falsch sein muss.
(Hermann Levin Goldschmidt)Ein Mensch ist ein räumlich und zeitlich beschränktes Stück des Ganzen, was wir „Universum“ nennen. Er erlebt sich und sein Fühlen als abgegrenzt gegenüber dem Rest, eine optische Täuschung seines Bewusstseins. Das Streben nach Befreiung von dieser Fesselung ist der einzige Gegenstand wirklicher Religion. Nicht das Nähren der Illusion, sondern nur ihre Überwindung gibt uns das erreichbare Maß inneren Friedens.
(Albert Einstein)… All diesen Typen gemeinsam ist der anthropomorphe (also vermenschlichte) Charakter der Gottesidee. Über diese Stufe religiösen Erlebens pflegen sich nur besonders reiche Individuen und besonders edle Gemeinschaften wesentlich zu erheben. Bei allen aber gibt es noch eine dritte Stufe religiösen Erlebens, wenn auch nur selten in reiner Ausprägung; ich will sie als kosmische Religiosität bezeichnen. Diese lässt sich demjenigen, der nichts davon besitzt, nur schwer deutlich machen, zumal ihr kein menschenartiger Gottesbegriff entspricht. Das Individuum fühlt die Nichtigkeit menschlicher Wünsche und Ziele und die Erhabenheit und wunderbare Ordnung, welche sich in der Natur sowie in der Welt des Gedankens offenbart. Es empfindet das individuelle Dasein als eine Art Gefängnis und will die Gesamtheit des Seienden als ein Einheitliches und Sinnvolles erleben. … Die religiösen Genies aller Zeiten waren durch diese kosmische Religiosität ausgezeichnet, die keine Dogmen und keinen Gott kennt, der nach dem Bild des Menschen gedacht wäre.
(Albert Einstein)Die Behauptung, dass die Religion dem Menschen eingeboren, natürlich sei, ist falsch, wenn man der Religion überhaupt die Vorstellung des Theismus, d.h. des eigentlichen Gottesglaubens unterschiebt, vollkommen wahr aber, wenn man unter Religion nichts weiter versteht, als das Abhängigkeitsgefühl, das Gefühl oder Bewusstsein des Menschen, dass er nicht ohne ein anderes, von ihm unterschiedenes Wesen existiert und existieren kann, dass er nicht sich selbst seine Existenz verdankt.
(Ludwig Feuerbach)Mitten in der Endlichkeit eins werden mit dem Unendlichen und ewig sein in jedem Augenblick, das ist die Unsterblichkeit der Religion.
(Friedrich Schleiermacher)Nicht der hat Religion, der an eine heilige Schrift glaubt, sondern der welcher keiner bedarf und wohl selbst eine machen könnte.
(Friedrich Schleiermacher)Meinungen, Lehrsätze, Gebräuche, in denen jede Religion sich darstellt, sind nicht die Religion selbst, sie ist ein Inneres, Ursprüngliches.
(Friedrich Schleiermacher)Alles ist wie durch ein heiliges Band miteinander verflochten. Nahezu nichts ist sich fremd. Alles Geschaffene ist einander beigeordnet und zielt auf die Harmonie derselben Welt. Aus allem zusammengesetzt ist eine Welt vorhanden, ein Gott, alles durchdringend, ein Körperstoff, ein Gesetz, eine Vernunft, allen vernünftigen Wesen gemein, und eine Wahrheit, so wie es auch eine Vollkommenheit für all diese verwandten, derselben Vernunft teilhaftigen Wesen gibt.
(Marc Aurel)Das schönste Glück des denkenden Menschen ist, das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschliche ruhig zu verehren.
(Johann Wolfgang von Goethe)Ich glaube, dass wir einen Funken jenes ewigen Lichts in uns tragen, das im Grunde des Seins leuchten muss und welches unsere schwachen Sinne nur von Ferne ahnen können. Diesen Funken in uns zur Flamme werden zu lassen und das Göttliche in uns zu verwirklichen, ist unsere höchste Pflicht.
(Johann Wolfgang von Goethe)»Die Welt ist meine Vorstellung« – ist, gleich den Axiomen Euklids, ein Satz, den Jeder als wahr erkennen muss, sobald er ihn versteht; wenn gleich nicht ein solcher, den Jeder versteht, sobald er ihn hört. Diesen Satz zum Bewusstsein gebracht und an ihn das Problem vom Verhältnis des Idealen zum Realen, d.h. der Welt im Kopf zur Welt außer dem Kopf, geknüpft zu haben, macht, neben dem Problem von der moralischen Freiheit, den auszeichnenden Charakter der Philosophie der Neueren aus. Denn erst nachdem man sich Jahrtausende lang im bloß objektiven Philosophieren versucht hatte, entdeckte man, dass unter dem Vielen, was die Welt so rätselhaft und bedenklich macht, das Nächste und Erste Dieses ist, dass, so unermesslich und massiv sie auch sein mag, ihr Dasein dennoch an einem einzigen Fädchen hängt: und dieses ist das jedesmalige Bewusstsein, in welchem sie dasteht.
(Schopenhauer – aus: „Die Welt als Wille und Vorstellung Bd.2“)Es ist nur ein Leben und eine Kraft, die durch die ganze Natur geht, ein göttlicher Atem, der alle Pulse bewegt. Aber wir Menschen sehen Kräfte, wir sehen Dinge einzeln geschieden, in ihren Wirkungen und Erscheinungen; weil wir nur durch Unterschiede begreifen, müssen wir scheiden. Das Gesetz, welches uns an die Erde bindet, und das, welches uns zum Himmel zieht; das Gesetz, welches in Wolken donnert, und das, welches sich in unserer eigenen Brust regt, sind ursprünglich eins.
(Ernst Moritz Arndt)„Religion ist Ehrfurcht – die Ehrfurcht zuerst vor dem Geheimnis, das der Mensch ist.“
(Thomas Mann)
Wird fortgesetzt…